Mittwoch, 7. April 2010

Der Grill

Im Sommer macht´s der deutsche Mann gerne,

ob in der Heimat oder Ferne,

tut´s voller Freude und nicht verstohlen,

richtig – es geht um`s Grill raus holen.


Ist der Grill noch durch Asche ergraut,

wird er zunächst gründlich abgestaubt.

Kohle rein, noch etwas Grillanzünder,

„Nee, geht mal weg da! Ich mach das schon Kinder!“


Seit der Steinzeit wird alles vom Mann angefeuert,

das jetzt plötzlich zu ändern wär´ ja mehr als bescheuert.

Denn richtig grillen kann halt eh nur der Mann,

da dürfen weder Kinder noch Frauen ran.


Nach kurzer Zeit ist das Feuer entfacht,

jetzt wird sich erstmal ein Bier aufgemacht.

Denn trotz Steaks und Würstchen darf man eins nicht vergessen,

beim Grillen wird auch getrunken, nicht nur gegessen.


Nach ner Flasche mal gucken was sich bei der Kohle so tut,

da stimmt doch was nicht, wo ist denn die Glut?

Da war wohl die Frau dran, es ist nicht zu fassen,

man darf den Grill aber auch nicht aus den Augen lassen.


Die Frau gereizt, die Kinder am quengeln,

„Jetzt ist mal Ruhe, ihr elenden Bengel!“

Doch nach gut drei Stunden hat´s dann endlich geklappt,

dass sich ne Glut gebildet hat.


Die Steaks ab auf´s Rost, die Würstchen auch,

hach, wie das riecht – es knurrt schon der Bauch.

Der Ärger von eben, ist erstmal verflogen,

stattdessen wird das nächste Bierchen gezogen.


Nee wirklich, es gibt nichts Schönres als Grillen,

nebenbei da kann man so wunderbar chillen,

man könnte fast die Zeit vergessen,

„Huch, was ist denn mit dem Essen?!“


Aufgesprungen, zum Grill gerannt,

Fleisch betrachtet – „Scheiße verbrannt!“

„Wie kann das denn passieren, ich glaub ich spinn!“

„Kerle Frau, du kriegst aber auch gar nichts hin!“


Das Fleisch is im Eimer, der Abend auch,

jetzt geht es ins Bett, mit leerem Bauch.

Der Grill steht wieder im Gartenhaus,

aber nächstes Jahr holt man(n) ihn gern wieder raus.

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